1 Voraussetzungen
1.1.1 Das Kind als Persönlichkeit
1.1.2 Das Kind als soziales Wesen im Familienverband
1.1.3 Das Kind als soziales Wesen in der Kindergruppe und darüber hinaus
1.2.1 Das Dorf und das Schloss
1.2.2 Die Natur - der Wald
1.2.3 Das Haus
1.3 Der organisatorische Rahmen
1.3.1 Der Verein
1.3.2 Der Kindergarten
2.1 Förderung des Kindes als eigenständige Persönlichkeit
2.1.1 Selbständigkeit
2.1.2 Verantwortungsbewusstsein
2.1.3 Sozialverhalten
2.1.4 Motorik
2.1.5 Kreativität
2.1.6 Kritikfähigkeit
2.1.7 Umweltgerechtes Verhalten (naturbezogen)
2.2.1 Eltern & Familie in Planung und Erziehung einbeziehen
2.2.2 Praktische Mitarbeit der Eltern bzw. Familien
2.2.3 Generationsübergreifende Erziehung und Gruppenarbeit
2.3 Förderung der sozialen Bindungen im dörflichen Lebensraum
2.3.1 Angebote über Kita-Alltag hinaus
2.3.2 Belebung und Förderung des dörflichen Lebens
Im Mittelpunkt der Bemühungen sowohl des Vereins als auch des Kindergartens steht das Kind. Sämtliche Aktivitäten orientieren sich an den Bedürfnissen der zu betreuenden Kinder.
Ein Kind stellt eine eigene Persönlichkeit dar, die vorbehaltlos ernst genommen wird.
Wir gehen davon aus, dass wir bei Aufnahme eines Kindes dessen besondere Prägung, Veranlagung und sozialer Einbindung annehmen und vorbehaltlos akzeptieren. Wir gehen davon aus, dass ein Kind selbständig in der Lage ist, sich seine Umwelt zu erschließen.
"Eine sehr lange, sensible Periode verleiht dem Kind eine wahrhaft wunderbare Fähigkeit, sich Bilder aus der Umwelt anzueignen. Das Kind ist ein aktiver Beobachter und nimmt mittels seiner Sinne Eindrücke von außen in sich auf." (Montessori, 71)
Wir gehen davon aus, dass ein Kind durch Beobachtung und Nachahmung der Personen in seiner Umwelt lernt. "Das Kind beobachtet die Dinge seiner Umgebung mit leidenschaftlichem Eifer und wird von ihnen angezogen; ganz besonders aber wird es von Handlungen der Erwachsenen fasziniert, die es kennen lernen und nachahmen möchte." (Montessori, 99)
Wir gehen davon aus, dass Kinder genauso wie Erwachsene Rechte haben ("Die Rechte der Kinder" verabschiedet von der UNO), mit dem Unterschied allerdings, dass ein Kind stärker als ein Erwachsener in der Wahrnehmung bzw. Durchsetzung dieser Rechte eingeschränkt ist.
Wir gehen davon aus, dass ein Kind ein natürliches Bedürfnis nach verlässlichen Ordnungen und Regeln und nach im Lebenslauf wiederkehrenden Ritualen oder Bräuchen hat.
"Kinder brauchen feste Regeln, damit ihre Risikofreude sie nicht in die Katastrophe führt. Sie brauchen aber auch Erwachsene, die ihnen vorleben, wie man mit Regeln sinnvoll umgeht, damit sie positive Erfahrungen machen können." (Schuster-Brink, 11)
"Wiederkehrende Handlungen, wenn sie den Charakter eines Brauches annahmen, bilden in unserem Leben eine Art verlässlichen Stützpunkt. Kinder lieben diese verlässlichen Stützpunkte über alles. Es ist die Wiederholung, die Kindern Freude macht und gar nicht mal das ständig Neue, ... Kinder brauchen Bräuche. Bräuche sind die bekannten Elemente in einem ansonsten noch sehr unbekannten Gebäude, das Kinderalltag heißt." (Schuster-Brink, 33)
Ordnungen und Rituale oder Bräuche orientieren sich in unseren Aktivitäten an den Bedürfnissen und am Wohl des einzelnen Kindes.
Wir gehen davon aus, dass die Individualität des einzelnen Kindes grundsätzlich Vorrang vor den Anforderungen der Gruppe hat, was soziales Lernen nicht ausschließt, vielmehr dessen Voraussetzung ist, denn nur ein starkes und ganzheitlich geprägtes Individuum ist in der Lage, soziale Bindungen einzugehen und dauerhaft aufrecht zu erhalten.
Hineingeboren in eine wie auch immer gestaltete Familie ist das Kind vorrangig an der engeren Familie orientiert. Hier sucht es im Wesentlichen Geborgenheit, Sicherheit, Ruhe, Angenommensein und hier findet hauptsächlich soziales Lernen statt.
Wir gehen davon aus, dass die Familie durch keine andere Institution oder Einrichtung zu ersetzen ist.
Wir gehen davon aus, dass die Familie in der Arbeit mit dem jeweiligen Kind immer mit in Betracht gezogen und mit einbezogen werden muss.
Wir gehen davon aus, dass jede Familie das Recht auf ihre Intimsphäre hat.
Kinder wachsen hauptsächlich in eingegrenzten Kleinfamilien auf. Generationsübergreifende, auf engerem Raum miteinander wohnende Großfamilien sind eher selten.
Wir gehen davon aus, dass Kinder nur im Zusammensein mit Erwachsenen und Kindern ganz verschiedener Altersgruppen umfassend sozial lernen können. Nur so lernen sie Toleranz und Rücksicht.
Wir gehen davon aus, dass ein Kind schon sehr früh die sehr unterschiedlich gearteten Bedürfnisse anderer Menschen akzeptieren kann und durch schrittweise Annäherung lernt, dass jeder Mensch andere Fähigkeiten und andere Bedürfnisse hat.
Wir gehen davon aus, dass ein Kind abhängig von seinen individuellen emotionalen und körperlichen Fähigkeiten das Bedürfnis nach der Erkundung und Entdeckung seiner Umweilt über den Rahmen der Kleinfamilie hinaus hat. Der kleine dörfliche Rahmen entspricht den Bedürfnissen des Kindes besonders gut.
Der Kindergarten "Land-Kinder-Land" befindet sich in Wadelsdorf, einem Dorf mit ca. 250 Einwohnern. Das Dorf liegt abseits aller stark befahrenen Straßen, ist aber an der Buslinie Spremberg - Forst bzw. Friedrichshain angeschlossen. In der Nachbarschaft der Kindertagesstätte, die sich im ehemaligen Gutshaus befindet, ist die Grundschule untergebracht. Im Gutshaus befinden sich mehrere Etagen, die von allen Kindern aufgesucht werden können. So wird z. B. im Erdgeschoss der Speiseraum sowie ein Klassenraum genutzt. Ebenso nutzen wir den großen Flur für verschiedene Zwecke. Die 1. Etage wird vorrangig für die Krippen- und Kindergartenkinder genutzt. Durch die vielfältigen Räumlichkeiten haben die Kinder die Möglichkeiten, sich nach ihren Bedürfnissen und je nach Angeboten frei zu entfalten oder sich auch zurückzuziehen. Es gibt 3 Gruppenräume, die altersspezifisch eingerichtet sind, sowie einen Schlafraum, einen Sanitärtrakt und eine Küche, in der wir gemeinsam mit den Kindern backen und kochen. Im Dachgeschoss fühlen sich die Hortkinder in 4 gemütlichen und anregenden Hobbyräumen wohl. Für die freie Entfaltung des Bewegungsdranges unserer Kinder stehen die Turnhalle der Schule und der Dorfsportplatz zur Verfügung.
Um das Gebäude herum erstreckt sich eine parkähnliche Außenanlage. Darin eingebettet befindet sich unser weitläufiges Spielgelände. Der Spielplatz des Dorfes gibt hauptsächlich den Hortkindern die Möglichkeit, nach ihren freien Vorstellungen ihre Spielvorhaben zu verwirklichen.
Der Kindergarten befindet sich in unmittelbarer Nähe zu einem kleinen Teich, zum Wald und zu weiten Wiesenflächen. Weitestgehend in ihrer Ursprünglichkeit belassen findet man in der umliegenden Natur zahlreiche Pflanzen und Tiere.
Der Verein "Land-Kinder-Land e. V." hat seinen Sitz in Wadelsdorf. Mitglied kann jede juristische Person werden. Die Ziele des Verein, die in der Vereinssatzung verankert sind, beziehen sich im wesentlichen auf folgende Schwerpunkte:
Die Kita besteht in verschiedenen Organisationsformen seit 1984. Ausgangspunkt war eine Kinderkrippe, die nach 1989 ergänzt wurde durch die Betreuung von Kindergarten- und Hortkindern. Diese Aufstockung und gleichzeitige Zusammenlegung von bis dahin separat arbeitenden Einrichtungen war notwendig angesichts der zurückgehenden Geburtenzahlen. In der Kita "Land-Kinder-Land" sollen Kinder altersübergreifend von 0 Jahren bis ins Grundschulalter hinein betreut werden.
Der Verein "Land-Kinder-Land" hat es sich zum Ziel gesetzt, im Sinne der Kinder generationsübergreifend tätig zu sein. Aus diesem Grunde sollen die Räumlichkeiten der Lita über den Kita-Alltag hinaus für weiterführende Projekte genutzt werden. Es werden verschiedene Veranstaltungen für Senioren, Eltern und Kinder angeboten. Damit soll die Arbeit der Kita bekannt gemacht und vorgestellt werden. Des weiteren soll durch die Projekte der Zusammenhalt der Generationen untereinander gestärkt und die Vielfalt des dörflichen Lebens gefördert werden.
Orientiert an unseren Zielen bezüglich der Entwicklung des einzelnen Kindes wählen wir unsere Erziehungsmethoden aus. Die Erziehungsarbeit in der Kita bezieht sich auf die emotionale, geistige und motorische Ausbildung des Kindes. Unser Ziel im pädagogischen Handeln ist es, die Bedürfnisse und Interessen der Kinder weitestgehend zu berücksichtigen. Das heißt für uns auch, Vorschläge der Kinder zu akzeptieren, Fragen zu beachten und die Probleme der Kinder mit einzubeziehen.
Wir planen aber auch Erfahrungssituationen, um den Kindern die Möglichkeit zu geben, in der Gruppe Erfahrungen und Erlebnisse zu sammeln und sie für sich selbst und die Gruppe richtig zu werten.
Mit unserer Arbeit versuchen wir, die Gesamtpersönlichkeit der Kinder allseitig, ausgleichend und familienergänzend zu fördern, um den Kindern einen guten Start für das ganze Leben zu geben.
Insgesamt legen wir bei unsrer pädagogischen Arbeit großen Wert auf Toleranz, gegenseitige Achtung, Ausgeglichenheit, gute Umgangsformen und das die Kinder ihre eigenen Fähigkeiten und Ideen erproben können. Unsre Einrichtung soll für alle ein ort der Geborgenheit sein, an dem sie gern sind, wo etwas Interessantes geschieht und wo gegenseitiges Vertrauen herrscht.
Um all diese Ziele zu erreichen, bemühen wir Erzieherinnen uns stets um Ausgeglichenheit, Freundlichkeit und Verständnis für jedes Kind. Wir tauschen unsere Erfahrungen aus und besprechen unsere Vorhaben.
Die Räumlichkeiten in unsrer Einrichtung sind so eingerichtet, dass die Kinder zu selbständigen Aktivitäten herausgefordert werden.
Eine Untergliederung der Räume ermöglicht den Kindern unterschiedliche Tätigkeitsformen, wobei eine Aufsicht immer gegeben ist. Die Aufsicht sollte aber kein Hemmschuh für die Kinder sein, eine größtmögliche Selbständigkeit zu erzielen.
Wir bemühen uns, mit den Kinder Regeln für ein Zusammenleben aufzustellen. Dabei berücksichtigen wir aber auch gefährliche Situationen, wie z. B. mit Stöcken und Steinen spielen, allein auf dem Spielplatz sein oder mit Werkzeugen umzugehen.
Um dies zu verwirklichen, sagen uns die Kinder Bescheid, wenn sie einen anderen Bereich aufsuchen, der außerhalb des Gruppenraumes oder des Spielplatzes liegt. So wissen die Erzieherinnen, wo sich das Kind befindet, womit es spielt und wir können so jederzeit das Spielgeschehen beobachten und ggf. eingreifen.
Wir wägen ab, in welchem Bereich unsere Anwesenheit erforderlich ist.
Spielen ist die Lebensform des Kindes. Nur im Spiel kann es seine Kräfte und Fähigkeiten entwickeln und entfalten.
Wir Erzieherinnen bemühen uns, den Kindern ein angemessenes Spielfeld für uneingeschränktes Spielen bereit zu stellen.
Weil das Spielen Leben ist und zum Gestalten von Leben befähigt, ist es ernst zu nehmendes Tun. Die Motivation zum Spielen liegt im Kind selbst, in seinen Bedürfnissen, Umwelt zu entdecken.
Wir versuchen, die Selbständigkeit der Kinder zu fördern, Ängste zu mindern und sie Konfliktlösungen fähig zu machen. Das schöpferische Tun und die natürliche Neugier der Kinder versuchen wir anzuregen und Denkanstöße zu geben; körperliche und sprachliche Fertigkeiten zu fördern und bei allen die Freude am eigenen Tun aufzubauen und zu erhalten.
Im Spiel werden Beobachtungen und Entdeckungen aus der Umwelt der Kinder umgesetzt und verarbeitet. Dabei erlernt es spielend soziale Verhaltensweisen. Es tritt mit anderen in Kontakt, streitet und verträgt sich mit ihnen, hilft, versteht und akzeptiert sie, entwickelt Freundschaft und lernt, sich mit anderen auseinander zu setzen und ihre Meinung zu verstehen.
Zur Ausbildung des Kindes als eigenständige, lebensfrohe und lebenstüchtige Persönlichkeit konzentrieren wir uns in unsrer Erziehungsarbeit schwerpunktmäßig auf die Förderung folgender Fähigkeiten:
Selbständigkeit und Selbstbewusstsein, Verantwortungsbewusstsein, Motorik, Geschicklichkeit, positives Sozialverhalten, Kreativität, Kritikfähigkeit und umweltgerechtes und naturbezogenes Verhalten.
Die zunehmende Selbständigkeit des Kindes äußert sich in den alltäglichen Tätigkeiten, indem sich die Fertigkeiten der Selbstbedienung vervollkommnen. Kinder haben von sich aus das Bedürfnis, sich zunehmend vom Erwachsenen zu emanzipieren. Die soll in unserer Erziehungsarbeit vorbehaltlos unterstützt und gefördert werden. Zunehmende Selbständigkeit äußert sich auch in den Beziehungen der Kinder untereinander. Im Tagesablauf geben wir den Kindern möglichst viele Freiräume, um sich miteinander und in verschiedenen gemeinsamen Tätigkeiten als selbständige Persönlichkeiten testen uns ausbilden zu können (freies Spielen mit anderen, Ausführung von kleinen regelmäßigen Aufgaben wie Tisch decken, Aufräumen etc.).
Förderung des Selbstvertrauens, das heißt für uns, dass das Kind lernt, selbstbewusst am Alltag teilzunehmen, dass es sich durchsetzen und Entscheidungen fällen kann, dass es eine positive Einstellung zu sich selbst findet und Angriffe gegen die eigenen Person bewältigen kann.
Das Erlernen von Verantwortungsbewusstsein wollen wir fördern, indem wir den Kindern ihrem Alter angemessene kleine Aufgaben zuteilen. Das einzelne Kind soll lernen, Verantwortung für andere und vor allem für Schwächere zu übernehmen. In diesem Zusammenhang spielen die altersgemischten Gruppen eine besonders große Rolle. Genauso soll das Kind aber auch erleben können, dass andere für es Verantwortung übernehmen und sich um sein Wohl sorgen.
Ein neues familienergänzendes Beziehungsfeld findet das Kind beim Eintritt in die Kita vor. Es wird schnell angeregt, im Zusammenleben mit anderen Kindern und Erwachsenen vielfältige über die Familienerfahrung hinausgehende soziale Fähigkeiten zu entwickeln und zu erproben. Kinder spielen, entdecken, gestalten, arbeiten, leben mit anderen zusammen in einer Gruppe. Dadurch werden sie zu eigenverantwortetem sozialen Verhalten ermutigt.
Kinder lernen, sich von anderen zu unterscheiden, z. B. durch Interessen, Bedürfnisse und Fähigkeiten in ihren körperlichen Merkmalen, in ihrem Alter, im Geschlecht. Dies alles ermöglicht es den Kindern vielfältige soziale Erfahrungen, die sie in ihrer Familie mit einem oder zwei Kindern oft nicht machen können. Sie lernen, aufeinander Rücksicht zu nehmen und sich gegenseitig zu helfen. Das Kind lernt, Verantwortung mitzutragen, wodurch das Einfühlungsvermögen gefördert wird.
Durch Beobachtung anderer Kinder wird das Kind zu vielseitigen Aktivitäten und zur Teilnahme angeregt. So wird die Eigenaktivität herausgefordert und ermutigt und somit ständig neue Erfahrungen gesammelt.
Kenntnisse und Wissen werden an andere Kinder vermittelt. Dadurch werden erworbene Fähigkeiten vertieft; die Kinder lernen es, sich verständlich auszudrücken. Dieses Vermitteln stärkt immer mehr das Selbstvertrauen des Kindes.
Gemeinsame Tätigkeiten sind eine wichtige Bedingung zur Formung des Sozialverhaltens. Gemeinsame Erlebnisse, die positive Emotionen auslösen, bringen die Kinder einander näher. Traditionen wie Geburtstagsfeiern bringen Herzlichkeit und Freude in das Gruppenleben. Lieder, Verse, Erzählungen und fröhliche Spiele unterstützen und fördern die Entwicklung freundschaftlicher Beziehungen.
Um das Kind allseitig zu fördern, legen wir Wert auf die Ausbildung seiner motorischen Fähigkeiten, Wir regen das Kind dazu an, gemeinsam mit anderen zu spielen, zu basteln oder zu malen und zu musizieren. Wir fördern die Feinmotorik in alltäglichen Handlungen wir Körperhygiene oder selbständigem An- und Ausziehen. Die Kinder werden regelmäßig zu sportlichen Aktivitäten angeregt.
Die Entwicklung der Kreativität des einzelnen Kindes wollen wir uns besonders widmen. Wir wollen dem Kind vielfältigste Möglichkeiten geben, gestalterisch und musisch tätig zu sein und seine Fähigkeiten zu testen und zu entwickeln. Dazu nutzen wir alle Möglichkeiten im Kita-Alltag (z. B. gemeinsames Kochen, gemeinsame themenorientierte Projekte, gemeinsames Gärtnern etc.). Wir stellen dem Kind vielfältigste Materialien zum Spielen, Werken und Basteln zur Verfügung.
Im Zusammenleben in der Gruppe erziehen wir das Kind zur Kritikfähigkeit. Wir achten darauf, dass das Kind in alltäglichen Konfliktsituationen den Mut findet, andere konstruktiv und sachlich zu kritisieren. Desgleichen soll es lernen, selbst Kritik entgegen nehmen zu können und sein eigenes Verhalten kritisch zu betrachten und gegebenenfalls zu ändern. Jegliche Form von physischer und psychischer Gewalt lehnen wir grundsätzlich zur Lösung von Konflikten ab.
Umweltbezogenes und naturgerechtes Verhalten ist Schwerpunkt unserer Erziehungsarbeit. Wir wollen bei dem Kind das Interesse für die Schönheit und für den Wert der Natur wecken. Wir wollen dem Kind im Alltag begreiflich machen, dass man mit unseren natürlichen Ressourcen verantwortlich umgehen muss. Wichtig ist uns, dem Kind in einfacher Form ökologische Zusammenhänge zu vermitteln und es für ein umweltgerechtes Verhalten sensibilisieren (z. B. Altstoffaktionen, Müllaktionen, Müllvermeidung im Alltag etc.). Wir legen Wert darauf, dass wir selbst möglichst mit natürlichen Materialien arbeiten und im Kita-Alltag weitestgehend Müll vermeiden.
Wir sehen das Kind in seinem Familienzusammenhang. Seine Eigenarten und Fähigkeiten können nur verstanden werden, wenn wir sein familiäres Umfeld beachten. All unsere Erziehungsarbeit orientiert sich daran, die Familie des Kindes zu stärken und zu fördern. Die Eltern sind für uns die wichtigsten Partner, um den Bedürfnissen des einzelnen Kindes gerecht zu werden. Die Erziehungsarbeit der Kita unterstützt und ergänzt die Erziehung des Kindes in der Familie.
Um unsere Ziele und Aufgaben als Kita zu verwirklichen, ist es nötig, mit den Eltern eng zusammen zu arbeiten. Ein offenes Verhältnis zwischen den Erzieherinnen und den Eltern ist im Interesse des Kindes unabdingbar. Wir legen Wert darauf, dass wir uns mit den Eltern über die jeweiligen Erziehungspraktiken austauschen. Erwartungen aneinander sollen benannt und offen ausgesprochen werden.
Die Eltern und Familien sollen im Interesse der in der Kita zu betreuenden Kinder angeregt werden, sich selbst mit ihren Fähigkeiten einzubringen. Handwerkliche, gestalterische, musische und andere Talente der Eltern sollen für die Kita und die Kinder genutzt werden. Aus diesem Grunde wird es regelmäßige Elternversammlungen geben, auf denen Projekte und Vorhaben besprochen und Verantwortlichkeiten verteilt werden. Die Eltern sollen die Möglichkeit bekommen, sich mit der Arbeit der Kita und des Vereins vertraut zu machen. Sie sollen für die Entwicklung ihres Kindes Verständnis aufbringen und aktiv auf den Kita-Alltag Einfluss nehmen. Aus der Elternschaft wird ein Kita-Ausschuss gewählt. Dieser Ausschuss wirkt bei der Erweiterung und Modifizierung der Kita-Konzeption mit und übernimmt organisatorische Verantwortlichkeiten.
Analog zum Leben in der Familie sind unsere Kindergruppen altersmäßig gemischt. So erlernen die Kinder, auch auf kleinere Kinder Rücksicht zu nehmen bzw. das Spiel der älteren Kinder zu akzeptieren. Die Kinder werden dazu angehalten, einander zu helfen und aufeinander zu achten. Die Kinder haben die Möglichkeit, voneinander zu lernen und ihre Fähigkeiten durch die Nachahmung der Älteren zu entwickeln.
Der Verein "Land-Kinder-Land e. V." hat sich zum Ziel gesetzt, über die Trägerschaft der Kita hinaus, die sozialen Bindungen im dörflichen Lebensraum zu fördern. Dieses Anliegen hat seinen Grund allerdings wiederum in dem Interesse, den Kindern als heranwachsende Generation, möglichst allseitige Möglichkeiten der Entwicklung und sozialen Einbindung zu geben.
Die Kita "Land-Kinder-Land" sieht sich eingebunden in das dörfliche - ländliche Leben. Die Kinder sollen bewusst, dieses Umfeld erleben und in ihrer positiven Einstellung dazu entweder gestärkt oder dazu motiviert werden. Sowohl der Verein als auch die Einrichtung Kita "Land-Kinder-Land" bemühen sich durch ihre Aktivitäten, einer Landflucht entgegen zu wirken und Menschen in unserer Region zu halten. Den Kindern wollen wir eine positive Heimatverbundenheit vermitteln. Wir versuchen, die Kinder mit verschiedensten Menschen ihrer Umgebung bekannt zu machen. Sie sollen z. B. durch Erzählungen älterer Dorfbewohner die Geschichte der Dörfer unserer Region kennen lernen. Hier können die Großeltern der Kinder eine besondere Rolle spielen. Wir legen Wert darauf, die Kinder unserer Kita mit den sorbischen Traditionen der Niederlausitz bekannt zu machen. In diesem Zusammenhang kann es beispielsweise Projekttage mit auswärtigen Gästen geben.
Zur Belebung und Förderung des dörflichen Lebens bieten Verein und Kita gemeinsam verschiedenste Veranstaltungen und Projekte für verschiedene Zielgruppen an.
Diese Angebote sind zusammengefasst unter dem bereits erwähnten Begriff "Gemeinschaftshaus".
Aus unserem Haus heraus haben wir direkten Zugang zur Landschaft, zur Natur: Wald, Wiesen, Hügel, Teiche, Bäche, Felder, Weiden und naturbelassene Wege.
Wir können durch Gras und Büsche laufen, Erde und Sand unter unseren Füßen spüren und mit den Händen fühlen, können Tiere frei laufen und Vögel fliegen sehen. Wir können den Himmel und die Weite des Landes betrachten und erleben. Die Kinder erfahren im konkreten Erlebnis etwas über Naturgesetze, Wind und Wetter, sie erleben, wie Pflanzen und Früchte wachsen. Sie können Obst, Beeren, Pilze pflücken und sammeln. Für Streifzüge und Erkundungsgänge haben sie ausgiebig Gelegenheit. Sie erkennen Blätter, Zweige und Holz, die verschiedenen Farben und Gerüche der Natur. Sie sehen das Licht und den Schatten der Sonne und spüren den Wind und den Regen auf ihrer Haut. Wir wollen gemeinsam erleben, wie aus dem Samen eine Pflanze wird, wie Getreide wächst und wie man Mehl herstellen kann, aus dem schließlich Brot und Kuchen wird. Die Kinder können einfache Mahlzeiten selbst herstellen und wissen, wo und wie man Essbares in der Natur findet. Sie lernen, sich in der Natur zurechtzufinden und einfache Hilfsmittel zur Orientierung zu verwenden. Zu allen Jahreszeiten führen wir Geländespiele in Wald und Flur durch.
Unsere Wanderungen führen auch auf Bauernhöfe in die nähere Umgebung. So lernen die Kinder Haustiere kennen, erfahren ihren Nutzen für die Menschen. Auf diese Weise lernen die Kinder, wo die Grundnahrungsmittel entstehen und wie die Weiterverarbeitung erfolgt.
Ab 6 Uhr können die Kinder in die Kindertagesstätte gebracht werden. Sie werden von einer Erzieherin/einem Erzieher empfangen. Mit den Eltern werden kurz die das Kind betreffenden Probleme besprochen. Im Freispiel stimmen sich die Kinder auf den Tag ein.
Um 7. 45 Uhr gehen die Hortkinder zur Schule. Mit einem gemeinsamen Lied, einer Geschichte oder einem Kreisspiel und einem gemeinsamen Frühstück beginnt für die Kindergarten- und Krippenkinder der Tagesablauf. Um diesen allmorgentlichen Beginn des Tages in Ruhe genießen zu können und um ein ungestörtes Gespräch zwischen Kindern und Erziehern zu ermöglichen, bitten wir darum, dass die Kinder bis 7. 45 Uhr in der Kita sind oder erst nach 8. 30 Uhr ankommen. Wir wollen es zur Gewohnheit werden lassen, allmorgentlich einen Morgenkreis mit Liedern, Geschichten und Kreisspielen durchzuführen.
Ab 9 Uhr gibt es gezielte Lern-, Bastel- und Spielangebote für die Kinder, die u. U. altersmäßig und räumliche variiert werden können.
Zum Spielen werden unser Spielplatz bzw. der nahe gelegene Wald, die Wiesen, der Fußballplatz usw. genutzt.
Je nach Lernangeboten bewegen sich die Kinder frei, jeder für sich, oder erobern ihre Umwelt in der Gruppe. Bei Rundgängen durch das Dorf Wadelsdorf oder beim Besuch in Hornow oder in anderen Dörfern werden Betriebe, wie die Schokoladenfabrik, die Baufirmen, die Landwirtschaftsbetriebe oder öffentliche Einrichtungen (Gemeindeamt, Amtsverwaltung) besucht. Mit den Kindern besuchen wir die Feuerwehr, das Lebensmittelgeschäft, den Arzt usw. Dabei erweitern wir die Grundkenntnisse der Kinder, die es ihnen ermöglichen, sich im Straßenverkehr und in verschiedensten Einrichtungen umsichtig zu bewegen.
Zwischen 11 und 11. 30 Uhr gibt es Mittag und danach werden die Halbtagskinder abgeholt. Die anderen Kinder stellen sich auf den Mittagsschlaf ein. Es werden Schlaflieder gesunden, Märchen erzählt oder Musik abgespielt. Die zweistündige Mittagspause regeneriert alle für den um 14 Uhr. Nach dem Aufstehen, dem Anziehen und Kaffeetrinken ist je nach Wetter Freispiel auf dem Spielplatz oder in den Gruppenräumen angesetzt.
Die Hortkinder kommen je nach Klassenstufe ab 11. 30 Uhr aus der Schule. Nach dem Mittagessen entspannen sie sich entweder beim Mittagsschlaf oder beim Spiel von der Schule. Zwischen 13 und 14 Uhr haben sie die Möglichkeit unter Anleitung und Aufsicht einer Erzieherin/eines Erziehers ihre Hausaufgaben zu erledigen. Nach 14 Uhr können sie an Freizeitangeboten teilnehmen oder sie spielen in den verschiedenen Räumen oder auf dem Spielplatz.
Ungefähr um 17 Uhr endet ein interessanter, erlebnisreicher und lehrreicher Tag für die Kinder. Während des Tagesablaufes wird auf körperhygienische Regeln geachtet. So waschen sich die Kinder vor und nach den Mahlzeiten die Hände, ebenso nach dem Benutzen der Toilette. Die Zähne werden nach dem Mittagessen geputzt.
Ein regelmäßiger, verlässlicher Tagesablauf ist für die Kinder von großer Bedeutung. Sie können sich auf bestimmte Regelmäßigkeiten verlassen, die ihnen Hilfestellung bei der Orientierung im Alltag geben.
Über die Woche und über das Jahr hinweg gibt es ebenfalls wiederkehrende Termine und Ereignisse. So kann beispielsweise einmal in der Woche gemeinsam gebacken werden oder wir besuchen einmal wöchentlich die Schwimmhalle.
Die Feste und Höhepunkte haben meist ländlich - dörfliche Bezüge. Die Familien der Kinder und ortsansässige Initiativen und Vereine werden in die Vorbereitung und Durchführung mit einbezogen.